Von Ost nach West- Der Ökumenische Pilgerweg

Ein Tag voller netter Worte. Die ältete Dame die mit dem Rollator auf der Strasse lief wünscht mir eine gute Pilgerreise, der ältere Herr mit dem Fahrrad wünscht mir im vorbeigehen viel Spass und die Dame in Neuschütz ruft mir Sport frei zu. An dem grossen Schild Landbäckerei komme ich natürlich nicht vorbei, denn zu meinem großen Erstaunen hatte sie sogar geöffnet.Die Pilgeroase von Monika in Crostwitz ist legendär. Hier gibts unter einem schattigen Schirm Tee, Kuchen und Obst.Und ich kann mein Handy aufladen. Einfach perfekt. Kurzer Rast noch im Kloster Marienstern, in dem tatsächlich noch Nonnen leben. Ihr erstes Gebet ist jeden Morgen 4:30 Uhr....schon deshalb könnte ich nie Nonne werden :-). Ich erwähnte noch nicht, dass es heute nur kurz regnete. Die eine dunkle Wolke konnte genau über mir nicht mehr an sich halten. Meine Unterkunft in Kamenz bei einer Pilgerin entpuppt sich als kleines Paradies. Kerstin kocht für uns und wir versinken im Pilgerplausch.

Nach der Morgenlosung und einem kurzen Gebet am Frühstückstisch der Herbergseltern auf dem Bauernhof in Nechern machte ich mich bereits kurz vor acht Uhr auf den Weg. Ich muss sicher nicht erwähnen, dass es regnete. Aber es hört dann tatsächlich auf und ich konnte einige Snacks vom Wegesrand geniessen. Der Besuch des Stasi Museums bleibt sicher nachhaltig in Erinnerung.Der Enpfang bei den Herbergseltern wie immer sehr herzlich, mit Käsewürfel und Baguette gestärkt ging es in den neuen Tag.

Der gestrige Abend war Klasse. In Arnsdorf gibt es seit 25 Jahren einen Landkinoverein. In einer umgebauten Scheune gibts Montags und am Wochenende den Sommer über Kino. Und als Vorfilm etwas selbst gedrehtes. Herrlich. Und wer denkt Montag kommt keiner. Rammelvoll die Bude. Dazu wird gegrillt, so dass auch wir vier Pilger satt wurden. Am Morgen haben wir zusammen gefrühstückt. Es gibt extra einen Kühlschrank für Pilger . Man kann sich bedienen wie man mag und zahlt in eine Kasse des Vertrauens, so wie auch die Übernachtung. Danach ging es getrennter Wege weiter, obwohl wir alle das gleiche Ziel haben :-). Und ich muss es fast nicht erwähnen,es regnete erneut. Doch ich fand zwischendurch zwei trockene Plätze in kleinen Kirchen auf dem Weg. Die Gröditzer Scala (Naturschutzgebiet)entpuppte sich als echte Herausforderung. Ich hatte zeitweise das Gefühl im Dschungel zu sein. Sooo viel Grün und von jedem Blatt tropfte es. Über die Holzbrücke bin ich pfeifend drüber, hab so die Angsthasen

Ok. Es war mit Ansage. Gute zwei Stunden blieb es trocken.Dann kam der Regen. Erst langsam dann heftig. Somit ist gleich am ersten Tag alles nass...Hose..Schuhe...Socken.. Aber es hätte ja auch schneien können. Dafür habe ich drei Pilger gesehen. Unglaublich. Mit zwei von Ihnen bin ich nun im Landkino angekommen. Wunderschöner Bauernhof direkt an der geöffneten Kirche. Und nachher wird gegrillt. Man hab ich Hunger :-) 20 Kilometer sind geschafft.

Zug fahren gehört nicht wirklich zu meinen Leidenschaften. Aber gut. Letztlich habe ich auf dem Weg nach Görlitz nur einen Zug verpasst. Also für DB Verhältnisse doch sehr ordentlich. Am Abend noch ein wenig Görlitz gucken, hier ist gerade Altstadtfest mit Dinos und vielen Menschen, diesseits und jenseits der Neiße. Morgen gehts dann los.