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Tag 19 Wünschensuhl- Vacha

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Ich habe fertig..... Oder" Sie haben Ihr Ziel erreicht". Doreen und ich stehen früh auf, wir wollen zeitig los, um die 20 Kilometer bis Vacha bis zum Nachmittag zu schaffen. Die Sonne geht am Horizont auf, das Gras ist noch nass, ein paar Kühe blicken uns ungläubig an. Der Weg führt fast ausschließlich durch den menschenleeren Wald.Obwohl heute Feiertag in Thüringen ist. Das einzige Bundesland übrigens, das den Weltkindertag als Feiertag hat. Wir reden, essen unsere Brötchen von gestern, nehmen einige Anstieg in Angriff ( wobei Doreen , die in der sächsischen Schweiz zu Hause ist deutlich leichtfüßiger unterwegs ist als ich.) Pausen geben neue Kraft, so dass wir kurz nach Mittag die ehemalige Grenzbrücke in Vacha überqueren. Unser Weg ist hier zu Ende. 430 Kilometer stecken in meinen Füssen , Socken und Schuhen. Leider ist die Kirche in Vacha geschlossen. Das trübt unsere Freude etwas. Danke an alle die mir auf diesem Weg mit Vertrauen , Gesprächen, Hoffnung und Begleitung z

Tag 18 Eisenach - Wünschensuhl

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Wir haben Zeit. Im Diakonissenhaus in Eisenach nehmen wir an der Morgenandacht der Schwestern teil und werden unglaublich herzlich begrüßt, dürfen uns sogar vorstellen und bekommen eine handgefertigte Tonplakette mit einem Psalm. Derart gerührt geniessen wir danach ein ausgiebiges Frühstück im Cafe mit Blick in die Stadt... Fast könnte man glauben wir sind in Frankreich. Der Pilgerweg führt Doreen und mich dann über die Wartburg. Inklusive Anstieg... Die einstündige Führung ist hochinteressant, wenngleich ich dem Guide gern widersprochen hätte als er den Thesenabschlag Luthers in Wittenberg in Frage stellte. Also auf den Martin lassen wir ja nix kommen. 😉 Ein skandinavisches Paar spricht uns an, hat uns als Pilger erkannt. Auch sie sind pilgernd unterwegs. Ansonsten treffen wir auf den weiteren 19 km langen Weg niemanden. Stört auch nicht, wir haben genug Gesprächsthemen, geniessen die Abendsonne und den weiten Blick ins Land. Unser Nachtquartier ist heute eine ehemalige Schulturn

Tag 17 Neufrankenroda - Eisenach

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Doreen und ich setzen den Weg gemeinsam fort. Und auf uns warten zwei "Viertausender" ( also gefühlt) Der grosse Hörselberg ist immerhin 484 hoch, der kleine 436. Mit 10 Kilo auf dem Rücken werden das schnell Tausender ;-) Aber der Kammweg ist wunderschön und erinnert mitunter ein wenig an Urwald. Die letzten Kilometer bis Eisenach rein ziehen sich dann wieder wie Kaugummi in die Länge. Weil der Rücken schmerzt setzen wir uns einfach an den Wegesrand ins Gras fragender Blicke Vorbeifahrender inklusive .Im Diakonissen Mutterhaus in Eisenach bekommen wir ein wunderbares Zimmer und gleich nebenan ist eine Pizzeria. Pilgerherz was was willst du mehr.

TAG 16 Gotha - Neufrankenroda

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Ein schöner Pilgertag...Obwohl Sonntag, hat in Gothas Innenstadt ein Cafe offen. Frühstück ist also gesichert.Es wird schwülwarm aber mit Wolken und die 14 Kilometer sind schnell gelaufen. Daher bin ich auch schon am frühen Nachmittag bei Siloah, einer christlichen Lebensgemeinschaft, die hier einen riesigen Bauerhof betreibt und Freizeiten für Kinder und Jugendliche anbietet. Und eben auch Pilger aufnimmt. Auch die ...innen. Denn zu meiner Freude bleibe ich heute nicht allein. Doreen ist gekommen. Wir haben sooo viel Zeit zum quatschen, dann geht es zum gemeinsamen Abendessen.

Tag 15 Stedten- Erfurt ( Gotha)

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Also heute hätte ich mich fast ins Gras geschmissen und laut gebrüllt...ich kann nicht mehr ! Hätte aber nix genützt, würde wohl immernoch da liegen, hätte ja keiner gehört :-) . Daher hab ich mein Krönchen gerichtet und bin fluchend weiter gelaufen. Das war allerdings schon am späten Nachmittag. Der Morgen brachte Nässe. Von unten. Nach meiner einsamen Nacht in der Stedter Kirche, hab ich schon nach einer halben Stunde nasse Füsse. Das Gras auf dem Weg, der eigentlich keiner ist, steht kniehoch und ist nass. So wie wenig später auch meine Schuhe und Socken. Die Sonne trocknet ein wenig, Dann wird sie wieder brutal .. Die Kilometer Angaben in meiner App stimmen hinten und vorne nicht. Bis zum Ortseingang von Erfurt sind es mal stramme 22 Kilometer. Ich steige in die Straßenbahn und den Zug und fahre nach Gotha. In Erfurt war heute am Samstag kein vernünftiges Bett zu bekommen ( bei den katholischen Priestern wollte ich nicht übernachten 😀 ) In Gotha werde ich herzlich in einer Priva

Tag 14 Eckartsberga- Stedten am Ettersberg

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Fast hätte die 26km Etappe heute ein Krönchen bekommen, denn es waren echt tolle Landschaftsabschnitte dabei. Von Sachsen Anhalt gings hinein nach Thüringen. Aber die Wege waren teilweise sehr holprig und nass, deshalb gibt's Punkteabzug 😉 Trotzdem war es wie ein bisschen schön. Auch die vielen kleinen Dörfer. Nermsdorf ist der absolute Hammer. Pilgerrast, eine offene Kirche mit Stempel ( hätte nie gedacht, dass ich mal so gerne stemple:-) . Sogar der olle Bauhaus Feininger war hier und hat die vielen Dorfkirchen gezeichnet.Pilgernd war heute niemand unterwegs. Dafür ist mein Nachtlager der absolute Hammer. Ich schlafe wieder mal in einer Kirche. Das wird eine göttliche Nacht.

Tag 13 Freyburg - Eckartsberga

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Oje, ich habe gesündigt 😉. Aber nur ein bisschen... Ich wollte Naumburg umgehen und entdeckte am Abend eine Zugverbindung nach Naumburg mit Zwischenhalt in Rossbach.Und da musste ich hin. Daher drücke ich brav auf den Stop Knopf, denn nur so hält der Zug.Zunächst ging es steil bergauf ( das war mindestens ein 500er:-)..und dann immer entlang von Feldern.. Ein älteres Ehepaar erzählte mir in Kurzform von seiner Pilgerreise nach Santiago de Compostella, ich ließ mir die Birnen vom Wegesrand schmecken. Schließlich überholte mich ein Pilger und war,so wie ich auch, über die heschlossenen Kirchen enttäuscht. Denn hier hat wirklich jeder noch so K kleine Ort ein Gotteshaus. Apropos.. auf dem Olymp war ich auch. Der Berg mit Blick auf Bad Kösen war früher Ausflugsstätte. Warum jetzt da oben ein kaputtes Sparkassen Häuschen steht hat sich mir nicht erschlossen.Die Nacht liege ich wieder auf einer Matratze im Pfarrhaus.Das ist wohl echtes Pilgern 😀 Aber es gibt super WLAN!!!!!

Tag 12 Merseburg- Freyburg ( Unstrut)

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Ich liebe Streuselschnecken :-) 😀 Daher konnte ich beim Bäcker heute Morgen natürlich nicht wiedersehen. Jörg muss noch was einkaufen, daher verabschieden wir uns. Allerdings ist er sehr flott unterwegs und holt mich kurz vor Frankleben wieder ein. Er macht dort jedoch heute schon nach einer sehr kurzen Etappe im dortigen Schloss Quartier...ich ziehe weiter. Eine junge Pilgerin schliesst sich mir an. Aber nach einigen Kilometern ist klar , das passt nicht. Sie ist dann auch irgendwann verschwunden. Ich laufe eine nicht enden wollende Landwirtschaftsstrasse entlang. Dann heisst es plötzlich Angriff !!!!! Tausende..ach was Millionen Mücken stürzen sich im Wald auf mich. Meine Wanderstöcke werden zu Windmühlen. Stehen bleiben geht nicht. Ich renne fast durch den Wald ...aber die ollen Mücken haben kein Erbarmen. (Vielleicht dufte ich ja besonders gut...in der Kirche gab es keine Dusche:-) Nach 30 Kilometern erreiche ich schließlich meine Pension in Feyburg.